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Psychologie mal anders - Denn Seelisches ist überall am Werk!
Mehr sehen und verstehen (wollen) heißt anders forschen und leben! Die Psychologische Morphologie nach Wilhelm SALBER bietet dazu ein ungewöhnliches wissenschaftliches Konzept an und eröffnet über differenzierte Wirkungsanalysen den Blick für seelische Wirkungsräume und ihr unbewusstes Gefüge - quer durch alle Lebensbereiche.
Reisen Sie mit uns durch diese unbekannte Seelenwelt hindurch. Nehmen Sie das Ganze in Angriff und greifen Sie an den entscheidenden Zusammenhängen an, die Ihre Welt wirksam weiter drehen lassen...
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Das neue Filmbuch ist da!
Wilhelm Salber
Claudia Pütz
Marc Conrad
"Seele macht Filme -
Filme machen Seele"
HPB University Press Berlin
ISBN 978-3-7375-4283-6
Erleben Sie selbst, wie im lebendigen Umgang mit der Kultur Italiens Kunst und Seele zusammenrücken, und begegnen Sie anhand von faszinierenden Bildern neuen, unbekannten Zügen des Seelischen.
Der nächste Mauerfall
Warum Morphologie?
Die Psychologische Morphologie befasst sich mit der seelischen Seite aller möglichen Unternehmen und Unternehmungen – und ohne diese seelische Seite läuft nichts! Dabei setzt Seelisches seine eigenen Gesetze rücksichtslos durch. Wir analysieren psycho-logisch, was hier in Gestaltungen, Widerständen, Verstehen und Nichtverstehen zum Ausdruck kommen will. Das Ganze heißt Morphologie, weil die „Seele“ der Unternehmen sich immer formiert in übergreifenden, großen Zügen – in Gestalten, Bildern, Dramen, Verhältnissen.
Leider wird eine Einsicht in diese seelische Wirkwelt durch unbewusste Mauern versperrt, die unter dem Namen Krisen, Störungen, Depressionen, Burnout, Katastrophen, mal so, mal so eingeordnet werden. Dabei bleiben die tieferen Gründe für solche Symptome fast immer im Dunkeln. Hier setzt die Psychologische Morphologie mit ihren Analysen an: sie rückt die Hintergründe für
unser Missbehagen in den Blick. Sie eröffnet einen anderen und neuen Blickwinkel. Das führt zum Kampf gegen die Schutzmauern, in die sich unsere Kultur selbst eingesperrt hat: der nächste Mauerfall ist der Fall der Mauern, die die weite und umfassende Seelenlandschaft aussperren. Das Ganze dieser Kultur, mit Vorteilen und Nachteilen, mischt mit bei all unseren Unternehmen und Unternehmungen. Das darf man nicht vergessen.
Die unbewussten Abwehrmauern verbergen sich hinter Ablenkungsmaßnahmen (Symptomen), die auf die eine Reparatur einen weiteren Reparaturflicken setzen. Infolgedessen kommt es notwendig zu Heucheleien, Verlagerungen, zu magischen Beschwörungsformeln wie Katastrophe! Ansteckungsgefahr! Alternativlosigkeit! Höllenfahrt! Die Reihe lässt sich erweitern durch Hinweis auf die Überkontrollen, die Überversicherungen, die Bürokratie-Monster, die gierige Flucht ins Globale usw..
Diese Ablenkungsmaßnahmen verbergen insbesondere die unbewussten Interessen – wie bei verfehlten Baumaßnahmen: Bangen um Pfründe, Bangen vor Entlarvung eigener Unzulänglichkeiten und unberechtigter Ansprüche, Angst vor Entdeckung eigener Unproduktivität, Stilllegungstendenzen, mangelndem Können zur Umstrukturierung, fehlende Sinnbilder für unsere Handlungen und Entschiedenheit. Nicht zuletzt gehören dazu Allgier und der verdeckte Größenwahn, der sich durch europäische Solidaritätsversicherungen zu schützen sucht.
Blick ins Freie
Heute geht es für die Unternehmen nicht mehr so sehr um Produktions- und Werbepsychologie; es geht vielmehr um die Seelenschäden, die unsere Kulturprobleme im ganzen mit sich bringen. Daher analysiert die Morphologie, was überhaupt zu den Angst-Schutzmauern führt, was darüber hinaus neue Wege für unser Handeln entdecken lässt und welche bisher unbewussten Entwicklungstendenzen gefördert werden können. Es geht der Psychologischen Morphologie darum, ein Konzept zu erarbeiten, das neue Entwicklungskreise eröffnet und alte Behinderungen abbaut.
Es ist ein psychologisches Konzept, das Verschiedenes ins Spiel bringt: die unbewusste Bilddramatik der seelischen Zusammenhänge, eine neue Sachlichkeit und Werkfreude, mehr Zeit für das Durchmachen neuer Erfahrungen, Zeit auch für Neuentwürfe und neue Problemstellungen. Dabei scheut die Psychologie nicht zurück vor radikalen Änderungen, bei denen ungeträumte Träume, Paradoxien und tragikomische Gestaltungen nicht vermieden werden; dazu werden auch insbesondere die Interessen der Abwehrmaßnahmen gegen Umwandlungen aufgedeckt. Bei der Analyse werden vor allem Entwicklungschancen eines Seelen-Realismus erforscht, der sich gegen die fatalen Schutzmauern richtet, die sinnlosen Aufwand mit sich bringen und fruchtbarere Lösungen zu verhindern und zu verdrängen versuchen. Die morphologischen Untersuchungen drängen auf einen neuen Mauerfall und auf neue Entwicklungsprozesse, die ein Fall der Mauern und ihrer verheimlichten Interessen freisetzen kann.
Kurz gesagt, es geht um eine Umstrukturierung im Sinne eines Seelenrealismus und einer Seelenrevolution. Die Umstrukturierung geht nicht ohne Einsicht in die unbewussten Grundlagen unserer Werke – das haben wir nämlich bei der Europaidee vergessen. Und sie geht auch nicht ohne entsprechende radikale Neugestaltung unseres Handelns. Ohne neue Lebensformen lässt sich der Beton der alten Schutzmauern nicht zerstören. Nur indem die Morphologie auf diese Grundlagen achtet, kann sie herausbringen, in welchen Formen unsere Unternehmen in Zukunft weiter entwickelt werden können. Das kann nie verrückt genug sein!
Prof. Dr. Wilhelm Salber
Universität zu Köln
04. September 2012
Prof. Dr. phil. Wilhelm Salber
* 09.03.1928 - 02.12.2016
Lieber Wilhelm,
Dein Tod hat mich sehr getroffen. Unverhofft kam er, nachdem unsere letzten Blicke am Krankenbett noch voller Zuversicht waren. Ich vermisse Dich unendlich.
Du warst ein Pionier für eine andere Psychologie. Ein Mensch, wie ihn diese Welt nur selten hervorgebracht hat. Voller Charme und Witz. Du warst eine unermüdliche Stimme für eine eigenständige Seelen-Wirklichkeit. Ein Bilder-Stürmer. Eine neue Wissenschaft jenseits der ausgetretenen Pfade des Mainstreams erfüllte Deinen bewegten Lebensweg und trug Dich voran. Unaufhaltsam. Unerschrocken. Stets dem Leben und seinem insgeheimen Zusammenhalt auf der Spur. Verwandlungszauber. Das war Deine Welt. Eine Werde-Welt. Tanzende Gestalten in Entwicklung. Durch dramatische Lebens-Bilder hindurch.
Was für ein Leben hast Du gelebt! Unverwechselbar. Voller Respekt stehe ich davor. Allem voran: Du hast durchgehalten, Dich gegen alle Widerstände und Widrigkeiten zur Wehr gesetzt, die Dir zu Hauf begegneten. Das war Deine Stärke, Dein Reichtum, Deine Anziehung. Dein offener Blick fügte in Windeseile alle Teile zu einem Ganzen. Immer wieder neu und anders. Kunst, Literatur, Film und Musik beflügelten Dein Ausdruckssehnen und formten es aus. Psychästhetik. Unter den Studenten war Deine ‚Härte‘ berüchtigt, mit der Du als Direktor 30 Jahre lang das Psychologische Institut II der Universität zu Köln geleitet hast.
Für diesen entschlossenen Mut bist Du reich belohnt worden. Mit einem in sich stimmigen Konzept des seelischen Geschehens, das in allen Bereichen des Lebens Anwendung findet: Die Psychologische Morphologie.
Weit über die Grenzen von Köln wurdest Du bekannt. Dich einmal zu erleben, dafür kamen aus ganz Deutschland Studenten angereist. Keine Treppenstufe im Hörsaal blieb unbesetzt. Du lerntest Menschen der Zeitgeschichte kennen und schätzen. Wolf Vostell etwa wurde zu einem geschätzten Freund und Mitstreiter. Anna Freud und Dich vereinte nach Deiner Analyse bei ihr bis zu ihrem Tod Freundschaft.
Doch zu Deinem außergewöhnlichen Leben gehörte auch die Tragik, dass Du im Grunde sehr alleine dastandst und Geister riefst, die nicht selten übermächtig wurden. Paradoxerweise - und für diese Paradoxien des Seelischen hast Du zeitlebens in aller Konsequenz geworben - hat sich mit der Faszination Deines Wirkens eine Art ‚Morphologen-Sekte' herausgebildet, welche die Außenwirkung Deines Schaffens überschattet. Gerade weil Du dem Leben, so wie es wirklich ist, so ungeheuer nah gekommen bist, wurden die Waffen ihrer Abwehr geschärft. Blind vor Gier und Groll such(t)en sie die Abkürzungen im schnellen Glück. In Deinem Namen. Voller Hochmut, Selbstgerechtigkeit und Ressentiment. Meister der (Selbst-)Inszenierung. In einer (neopositivistischen) Kultur, die nicht erträgt, was Du so Unerhörtes zu sagen hattest.
In den letzten Jahren traten Verrat und Vereinnahmung dann immer deutlicher hervor. Wie viele haben Dich und Dein Werk verraten. Deine Schüler. Ehemalige Assistenten. Deine Nächsten. Die Allermeisten. Und sie merk(t)en es kaum. Ihre Verdrängungen sitzen tief. Unversöhnlich. Da hast Du Dir keine IIllusionen gemacht. Du hast sie immer gesehen, die tiefen Gräben zwischen Wort und Tat. Ihre Flucht vor grundlegender Auseinandersetzung, vor dem Seelischen und seinen Paradoxien von Aneignung und Angeeignet-Werden. Selbst an den Hochschulen heute. Es ist die Aufgabe (D)einer eigenständigen Psychologie.
Zugleich konntest Du darüber lachen. Die leidenschaftliche Gestaltung eines neuen Buches trug Deinen Schmerz hinweg. Im Widerstand. Du wolltest verstehen. Immer wieder. Immer komplexer. Deines Überlebens willens. Darum sind es so Viele geworden. Dein letztes Buch, wenige Wochen vor Deinem Tod, heißt „Lachgeschichte“. Wie viele große Visionäre und Künstler (be-)schriebst, maltest und zeichnetest Du gegen die Zeit. Jeden Tag. Eine Armee von Antiquitäten, wo immer man hinschaute, stand Dir zu Hause bei. Aus der Zeit gefallen.
Es sind die unbewussten Probleme unserer Gegenwartskultur, die keinen Neuaufbruch schafft, während ihre alten Wunden wieder neu aufbrechen, die sich hier widerspiegeln. Ganz nah. Haltlos und ohne Rückgrat erliegen die Menschen den Verlockungen der Macht, des Geldes, des Ansehens und des oberflächlichen Glanzes, ja selbst der Gewalt. Als Massenphänomen übermächtig und gewissenlos. Zur Kultivierung stilisiert.
Wer in Kurzschlüssen der Vernunft das Seelische derart aus dem Leben verbannt, der wundert sich tatsächlich, wenn es in Gestalt des ‚Postfaktischen‘ und Neofaschistischen 2016 wiederkehrt. Unverstanden. Gefangen in der Wiederholung des immer Gleichen sind die Menschen heute - Du nanntest sie zuletzt „Über-Menschen“ - Deinen gewaltigen Seelenproduktionen und fruchtbaren Umstürzen, dem "nächsten Mauerfall", nicht gewachsen. Kaum ein Zufall, dass ich bei Dir über diese Zusammenhänge promoviert habe. Das 'Wort des Jahres 2016', Deines Todesjahres, müsste jeden Morphologen aufwecken.
Dennoch: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Der schöne Gesang und die Vielstimmigkeit Deiner und unser aller Seelen-Welten werden nicht bis in alle Ewigkeit verstummen. Eine neue Orchestrierung der Wirklichkeit wird ihr Recht einfordern und sich ins Werk setzten. Irgendwo. Eines Tages. Durch Leid und Tränen hindurch, wie uns die Märchen in ihrer Bildersprache lehren, wird sie die Freuden der Freiheit wiederfinden und ein Feuerwerk geballter Sinnlichkeit entfachen. Auch das gehört zur Morphologie des seelischen Geschehens. Eine neue Seelenrevolution wird Deinem riskanten Lebenswerk wieder Leben einhauchen.
In diesem Sinn werde ich nicht aufhören zu rufen, was wir zwei komische Gestalten uns bald täglich gesagt und in kleinen Nachrichten geschrieben haben: RESISTANCE! Resistance gegen diese Verkehrungen, den „Terror“, wie Du es nanntest, der uns alltäglich in ach so schönem Gewand begegnet und gegen den wir unsere Sinne weiter schärfen müssen. Resistance, so wir heute Menschen sein wollen, die mit Mut und Herz durch die Welt gehen. Resistance gegenüber allen Anfeindungen, die uns Beide immer wieder trafen und treffen.
Zu guter Letzt: Resistance, wer heute Morphologe sein will! Das war unser gemeinsamer Kampf, ein gelebter Traum. Erst vor kurzem sagtest Du mir: „Du machst Morphologie, wenn ich tot bin, …wenigstens Du!“ Wie gerne hätten wir diesen Traum mit weit mehr Menschen geteilt.
Voller Dankbarkeit für fast 20 Jahre Zusammenarbeit, tiefe Freundschaft und Lebensbegleitung werden wir darin immer verbunden bleiben.
Deine Claudia